Fotograf oder Fotos selber machen bei einer Hochzeit?

Ein offizieller Fotograf macht Bilder für ein späteres Hochzeitsalbum sowie das Hochzeitsbild. Oder reicht es selber Bilder zu machen? Wir gehen der Frage auf den Grund.

Fotos gehören zu einer Hochzeit dazu. Das Brautpaar wird in jeglichen Posen fotografiert und mit diversen Hintergründen. Der Standesbeamte wird fotografiert, ebenso wie alle Gäste sowie das komplette Essen. Fotos halten nahezu jeden Moment der Hochzeit fest. Dabei ist es nicht nur der Fotograf der Bilder macht, sondern diverse Gäste haben Kameras und ihre Smartphones dabei. Macht ein Fotograf bei so vielen Perspektiven noch Sinn?

Welches Ziel haben die Bilder

Selbstverständlich will man mit den Bildern eine Erinnerung für die Zukunft schaffen. Schließlich repräsentiert die Hochzeit den schönsten Tag des Lebens. Sei es für ein liebevoll zurecht gemachtes Fotoalbum oder die Hochzeitsbilder die Schränke und Wände zieren. Dabei sollte man unterscheiden zwischen den repräsentativen Bildern, die ein Fotograf schießt, sowie die Bilder, die auf der Vermählung und der Hochzeitsfeier entstehen. Denn zu oft kommt es vor, dass man gemeinsam mit dem Fotografen erst die Hintergründe sucht und die Bilder letztlich arrangiert sind.

Das Hochzeitsbild

Zweifelsohne das wichtigste Bild, welches am Ende und das restliche Leben die Wohnung zieren wird. Als Erinnerung an den schönsten Tag im Leben als auch die Jugend. Bei diesem Bild ist ein Arrangement durch einen Fotografen angebracht. Er schießt viele Bilder, um das perfekte herauszusuchen. Er wird den perfekten Hintergrund wählen oder dies mittels Fotoprogramm modellieren.

Das Hochzeitsalbum des Fotografen

Dieses Album soll den zeitlichen Ablauf der Hochzeit zeigen, als auch einzelne Momente einfangen. Allerdings sind oftmals etwa 50 Bilder abgebildet, die einen kompletten Abend repräsentieren. Bei einem professionellen Fotografen werden auch diese Bilder gestellt sein. Sie sind geschönt, dass es nur den perfekten Moment einfängt. Allerdings muss das nicht dringend den tatsächlichen Ablauf wieder geben. Die Aufgabe des Fotografen ist es, die Hochzeit so in Bildern zu fassen, wie das Brautpaar die Hochzeit sehen will. Denn diese wählen am Ende auch die Bilder aus.

Der Fotograf arrangiert das Hochzeitsbild

Das Fotograf von seinen 3000 geschossenen Bildern 200 zur Auswahl geben. Letztlich schaffen nur die gestellten Hochglanzbilder ins Album, die wirklich ein perfektes und makelloses Bild abgeben. Doch ist so eine Hochzeit?

Das Hochzeitsalbum von selber gemachten Bildern

Eine Hochzeitsfeier lebt von den Momenten. Nicht nur vom Brautpaar, sondern auch, wie die Gäste die Hochzeit empfunden haben. Diese setzen Ihre Bilder nach eigenen Maßstäben um. Nur bei Gruppenbildern wird man etwas gestelltes erleben. Ansonsten wird jeder Moment genau so aufgenommen, wie er erlebt worden ist und das aus verschiedenen Perspektiven.

Zweifelsohne geben die persönlichen Bilder von Handys und Kameras der Gäste einen tieferen Einblick in das Geschehen, wie es der Fotograf je könnte. Doch trotzdem gibt man einem Fotografen den Auftrag und gibt oftmals weit mehr als 1000 Euro für einen Hochzeitsfotografen aus.

Zwischen bezahlter Leistung und privatem Schnappschuss

Das Geheimnis liegt in der Verpflichtung des Fotografen, dass er Fotos schießen muss. Er einfach alles fotografiert, was ihm vor die Linse läuft. Gäste machen Fotos aus dem eigenen Antrieb heraus und entscheiden selber, was ein Foto wert ist. Dadurch kann es natürlich passieren, dass von manchen Momenten 1000 Bilder da sind und von anderen Momenten keins.

Während der Fotograf jeden Moment und jeden Gast gleichmäßig fotografiert, wird der Gast nur einzelne Personengruppen vom Interesse fotografieren.

Was ist besser – Fotograf oder private Schnappschüsse?

Eine prinzipielle Frage, ob man auf den Fotografen verzichten kann, würden wir mit nein beantworten. Der Fotograf ist allein für die offiziellen Fotos wichtig. Das Hochzeitsfoto und das Hochzeitsalbum werden einen repräsentativen Eindruck auch nach Jahrzehnten hinterlassen.

Hochzeitsgäste Fotografieren

Aus Kostengründen kann man natürlich auf einen Fotografen während einer Hochzeitsfeier verzichten. Die Hochzeitsbilder können auch direkt auf dem Standesamt geschossen werden. Letztlich benötigt man den Fotografen nur eine Stunde. Alle anderen Fotos werden von allen Gästen geschossen.

Meistens ist auf jeder Hochzeitsfeier mindestens ein Hobbyfotograf, der mit Sicherheit auch seine Kamera dabeihat. Im Zweifel kann man diesen auch direkt drauf ansprechen, ob er die Hochzeitsfeier fotografiert. Allerdings darf diese freiwillige Arbeit eben nicht in Arbeit ausarten, dass sich der Hobbyfotograf ausgenutzt fühlt.

Beim Hochzeitsalbum macht es die Mischung

Das Hochzeitsalbum ist vor allem eine Erinnerung für das Brautpaar. Hier sollten nicht nur die Bilder des Fotografen einfließen, sondern auch die Bilder der Gäste. Für die Anordnung der Bilder kann man aus allen Bildern eine zeitliche Reihenfolge festlegen oder geordnet nach Fotografen.

Beim zusammen stellen des Albums wird man sicherlich viele Bilder haben und auswählen müssen. Alle Bilder und jeden Moment wird man nicht ins Album bekommen, sonst wäre das Hochzeitsalbum hunderte Seiten lang.

Wichtig ist der Abriss der einzelnen Momente im zeitlichen Ablauf. Allerdings sollte man auch alle „originale“ zur Verfügung haben. Falls man zu einem späteren Moment noch einmal in den Bildern nach einem anderen Moment suchen möchte.

Fotodienst auf der Hochzeit

Zwar werden viele Gäste freiwillig zum Telefon greifen und die Hochzeit fotografieren, allerdings kann man seine Gäste auch direkt danach Fragen, ob diese Fotos schießen werden und ob man diese danach zur Verfügung gestellt bekommt. Wichtig ist vor allem, dass man alle Bilder bekommt, auch die „Komischen“ die der Gast wahrscheinlich aussortiert hätte.

Was meinen wir mit komischen Bildern? Das sind vor allem Fotos mit Grimassen, Faux pas oder schlicht verschwommene Bilder. Oftmals wollen solche Bilder nicht „rausgerückt“ werden, da diese peinlich sein könnten. Da man aber in der Familie feiert, sollte jeder der Familie auch jeden gut kennen und es sollte einem nichts peinlich sein.

Was kostet ein offizieller Fotograf

Die Preise von offiziellen Fotografen schwanken. Von 800 – 1500 Euro haben wir schon alles erlebt. Im Preis enthalten sind oftmals die Zeit, die ein Fotograf auf einer Hochzeit verbringt. (Immer dran denken, er arbeitet da. Auch wenn es 10mal eine Feier ist.) Die Ausrüstung und gerade die Blitzlichter kosten viel Geld, als auch die spätere Foto-Sichtung und die Bearbeitung der Fotos, sowie ein ansprechendes Fotoalbum. Schnell kommen 20 Arbeitsstunden zusammen und ein bei einem günstigen Stundenpreis von 40 Euro oder ein guter Fotograf mit mehr als 80 Euro sind die 800 – 1500 Euro für Hochzeitsfotos nicht aus der Luft gegriffen.

Und auch, wenn man die Sparvariante mit einer Stunde bucht, muss der Fotograf am Ende immer noch die Besten Bilder davon heraussuchen und auch bearbeiten. Auch in dem Fall kostet dies etwa 200 Euro.

Fazit:

Ob man einen Fotografen über eine komplette Hochzeit hat oder ob dieser nur auf dem Standesamt ein paar Fotos schießt, hängt vor allem vom Geldbeutel ab. Ein Fotograf ist auf jeden Fall für das offizielle Hochzeitsfoto wichtig. Beim Hochzeitsalbum kann man aus Kostengründen die Bilder der einzelnen Gäste verwenden.